Rein theoretisch hätten unsere indischen Prana-Kinder Ferien gehabt, wenn die Schule offen gewesen wäre...

Gesunde Ernährung ist bei der Schulspeisung selbstverständlich. Prana versucht, meinungsbildend auf die Kinder einzuwirken, ihre Eltern zu gesunder Ernährung anzuhalten. Auch ist dies Thema bei jedem Elternabend. Nun sind die Bewohner im Slum aber arm und froh, wenn sie überhaupt etwas zum Essen heranschaffen können. Deshalb haben wir schon vor vielen Jahren einen Schulgarten angelegt, den die Kinder zusammen mit ihren Lehrerinnen und Lehrern selbst bestellen.

Sri Mourouganandam, unser Prana-Schularzt, Yoga-Lehrer und Kräuter-Heilkundiger, versorgte in den Dörfern und in den Slums um seinen Wohnort herum Corona-Kranke in ihren Hütten. Menschen, um die sich sonst niemand kümmert. Das wurde ihm zum Verhängnis. Er infizierte sich und verstarb Anfang Mai.

Deepa ist eine junge Frau, die beschlossen hat, ihren eigenen Weg zu gehen. Ihre Eltern unterstützten sie dabei, und so erhielt sie schon als kleines Mädchen eine gute Schulausbildung und begann ein Studium der Ingenieurswissenschaften. Plötzlich verstarben ihre Eltern und somit Deepas Lobby.

Mitte April beginnt nach dem Tamil Kalender das Neue Jahr. Im Zentrum steht die Göttin Lakshmi, die ihren Segen für das Neue Jahr erteilen soll. Diese Gottheit spendet unter anderem Glück und Reichtum, vor allem aber Gesundheit.

Der bei uns so beliebte Frühjahrsputz ist kulturell in Indien nicht verankert, wohl deshalb nicht, weil es in Indien gar kein Frühjahr gibt. Dennoch mag die Aktion, die Sie auf dem Foto sehen, frühjahrsputzvergleichbare Züge haben.

Immer, wenn ich wieder einmal gehört hatte, dass in unserer Gegend eine junge Frau trotz guter Ausbildung zwangsverheiratet worden ist und für den Rest ihres Lebens der Schwiegermutter zu dienen hat, versank ich im Trübsinn.

Der Junge auf dem Foto heisst Giri. Das ist übersetzt aus dem Tamil: Der Berg.