Respekt

Eigentlich wollte ich etwas anderes schreiben, aber nach meiner Ankunft hier in Indien im Prana-Projekt, war ich so bewegt, dass ich denke, es lohnt sich, gleich im neuen Jahr über das zu schreiben, was man “Respekt” nennt.

Als ich den Schulgarten betrat, sah ich als erstes den “Weihnachtsbaum”: Ein geschmückter Farn. Er wurde nicht speziell für unsere Ankunft hergerichtet, sondern für die Kinder, die am 24. Dezember vor diesem Farn ihre Geschenke bekommen haben: Süßigkeiten und Trockenfrüchte, Nüsse, etwas zum Malen.

Wir sind keine Missionare, und so ist das christliche Fest der Liebe hier in Indien eines von mehreren großen Festen der verschiedenen Religionsgemeinschaften, die wir in Prana begehen.

Und jetzt komme ich zum Respekt. In Prana feiern wir andere Festtage ebenso selbstverständlich wie. Weihnachten. Nicht nur im theoretischen Unterricht lernen die Kinder, dass es andere Religionen gibt mit unterschiedlichen Arten zu glauben und zu leben. Wichtig ist das Tun.

Und so sind die Kinder und die Lehrerinnen und Lehrer ziemlich oft am Feiern und machen die Erfahrung, dass alle Feste eines gemeinsam haben: es wird immer etwas geschenkt. Mal Kleidung, mal Süßigkeiten, mal Haushaltsgegenstände, mal Bücher, Und immer geht es um Liebe, um gegenseitige Achtung und Respekt vor der Religion des anderen. Werte, die gerade in der heutigen Zeit nicht oft genug propagiert und gelebt werden können.